Donnerstag, 13. November 2014

Indien, Goa 5.11.- 13.11.

Zum ersten Mal habe ich keinen Plan, einfach nur Goa, dem Zentrum der Hippies in den 60gern. Es war schon interessant das Ticket für den Zug direkt am Schalter zu kaufen. Habe mich für den Schlafwagen 3-Klasse mit Air condition entschieden, 6 Leute in einem Schlafabteil. Im Abteil ein indisches Pärchen, 2 Backpacker aus England und ein rumänischer Eurythmietrainer.
Auf der Fahrt habe ich mich dann entschieden in Goa Nord auszusteigen, habe mich dann am Taxistand für Calangute entschieden. Ganz so ohne Wissen war ich natürlich nicht, habe aus dem Lonely Planet India (die Bibel für Backpacker) die Seiten von Goa fotografiert und war somit ganz gut informiert. In Calangute bin ich dann auf Empfehlung von Lonely Planet in Coco Banana abgestiegen, ein Gästehaus in der 2. Reihe. Walter der Besitzer ist Inder (war schon in Deutschland, bei diesem Namen ja auch schon fast Pflicht) und begrüßte im Tangaslip dem Hinweis es sei heiß. O.K. war früher garantiert Hippie. Gäste hätte er keine, nur eine Schwedin. Als ich dann zur öffentlichen Sitzecke für besseren Wifiempfang ging saß da eine dunkelhaarige Frau mit Schlabberstoffhose, eindeutig Kategorie Hippie. Wie sich herausstellte war dies die Schwedin Eva. Wir hatten somit beschlossen gemeinsam am Strand Abendessen zu gehen. Calangute war mir irgendwie nicht sympathisch, viele Russen und total touristisch, und Eva meinte Sie gehe in 2 Tagen nach Palolem in den Süden von Goa. Am nächsten Tag bin ich dann mit meinen 2 Rucksäcken (27kg) losgezogen mit den Wissen 4 Stunden Busfahrt, 3 mal umsteigen und keine Ahnung ob ich jemals ankommen werde. Ich bin um 11.30 Uhr in den ersten Bus eingestiegen, dann lief es wie geschmiert, ausgestiegen, wieder eingestiegen und nach 2 Minuten losgefahren, ausgestiegen und Ticket am Schalter in Magdoa nach Palolem gelöst eingestiegen und gleich losgefahren. War alles perfekt, hatte im Bus einen Sitzplatz, dies sollte sich aber ändern. Es war ein Bus mit 25 Sitzen, nach ca.1 Stunde hatte ich den Eindruck halb Indien befindet sich in diesem Bus. Nachdem die Schulklasse vor den Bus stand hatte ich dies noch für einen Witz gehalten und hätte Wetten können, da kommen nicht alle rein. ln jedem Bus gibt es einen Fahrer und einen Kassierer/Schreier/Pusher. Kassiert wird im Bus, geschrien an den Haltestellen und wenn es ganz eng wird zieht man den außenstehenden Fahrgast herein, die Masse an Menschen verteilt sich dann so daß es paßt, echt erstaunlich. Ich stand zwischen einer Schülerin, dem Mann mit dem Wasserkanister und der Waschfrau, die ihren großen Plastikbottich beim Fahrerraum deponieren mußte. Mit eingezogenem Kopf stand ich nun da und bin so auf ca. 65 gekommen,. also doch gefühlt halb Indien. Anstrengend, uff.....aber ein Erlebnis was man nicht so schnell vergißt. 4 Stunden Busfahrt als Sardine für 1,50€ durch Indien, hat noch nicht jeder gemacht. In Palolem bin ich dann zu The Place Seaview, der Adresse von Eva gegangen. Bunte Häuschen auf Stelzen und einfachste Ausführung. Hatte eine Hütte mit Meerblick und direkt am Strand. Also nichts wie schnell an den Strand. Ich träumte so vor mich hin und hörte jemand meinen Namen rufen, prüfend ob dies ein Teil meines Traumes war, habe ich meinen Blick über den Strand schweifen lassen. Hier standen Simon und Nici und spielten Frisbee. Die Australier waren mit mir auf dem 30 Tage langen Dragoman Trip. Welch ein Zufall. Sie waren zuerst im Norden Goas in Anjuna und sind mit dem Roller und Palolem gefahren und haben schlauerweise ein Großteil des Gepäcks zurückgelassen. Die nächsten beiden Abende trafen wir uns dann zur Happy our (2 PinaColada für 2,50€), zum Billard und natürlich zum Fischessen. Si und ich haben einen einheimischen Fisch aus dem Tagesfang gegessen, ein Genuß.
Da ich ja nun völlig tiefen entspannt war, habe ich nur Gedanken zu meiner Gepäcksituation gemacht. Nach und nach habe ich aussortiert was ich nicht mehr benötige. Ziel war unbeschwerter die Welt zu erkunden. Geopfert und nach Deutschland gesendet wurden: schwarzer Rucksack, warme Kleider, alte Reiseunterlagen und die Luftmatratze und ein paar Souvenirs. Ein befreiendes Gefühl. Die Gastwirtin Succorina hatte uns an einem Abend bekocht. Curryreis mit kleinen Würstchen, es war gar nicht so scharf, dennoch hatte ich einen Schweißausbruch wie noch nie. Hmh, super lecker. Nun bin ich mit der Bus und Nachtzug wieder in Mumbai angekommen und Morgen. Geht es nach Singapur.

1 Kommentar:

  1. Ich träumte so vor mich hin und hörte jemand meinen Namen rufen, prüfend ob dies ein Teil meines Traumes war, habe ich meinen Blick über den Strand schweifen lassen.

    I like this part !

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