Nachdem wir Dehli verlassen hatten ging es nach Bikaner, den ganzen Tag im Truck. Am nächsten Morgen früh aufstehen, meistens fahren wir so gegen 7 Uhr los. Auf dem Weg nach Jaisalmer haben wir den Karni Mata Rat Temple besucht. Es handelt sich um heilige Ratten, da hier ein Mensch in Form einer Ratte das ewige Leben erhalten hat und diese nun in Tempel leben und fürsorglich mit Milch und Getreide gefüttert werden. Es soll Glück bringen, wenn ein Ratte über den Fuß läuft. Nachdem ich beobachtet hatte welche Wege bevorzugt werden habe ich mein Fußan die Wand gehalten und 2 Ratten sprangen über meinen Fuß, also doppeltes Glück. In Jaisalmer der Wüstenstadt ging es zur Wüstensafari. 1,5 Stunden auf einem Kamel, nach 20 Minuten ließ mein Kamelführer mich alleine reiten, so kam ich mir vor wie der Prinz von Arabien und ritt voraus. Hatte mir schon ausgemalt wie das Kamel mit mir zu einem Wasserloch oder einer Oase rennt und keiner findet mich mehr. Nach dem Ritt habe ich erfahren, daß das Kamel 100 Liter Wasser am Morgen getrunken hatte, beruhigend. Per Wüstentaxi sind wir also an unserem Campinglager angekommen, es wurde alles an Essen und Getränken mitgebracht. Leider waren wir zum Divali Lichterfest in der Wüste, aber wir sollten unser ganz Spezielles bekommen. Wir saßen am Lagerfeuer und tranken Chaitee. Eine kleine Musikgruppe spielte klassische Wüstenmusik. Unser Guide Gino, ein Spanier mit Temperament und immer für einen Spaß bekannt, hatte natürlich Feuerwerk gekauft. Wir saßen auf Matratzen um das Lagerfeuer und Gino rief ,, Firecracker" und warf diesen sodann ins Lagerfeuer. Ein riesen Knall, die Glut flog durch die Gegend oder besser gesagt in meine Richtung. Die Glut versenkte die Matratzen und wir waren alle damit beschäftigt diese zu löschen. Als ich wieder Zeit hatte mich umzuschauen mußte ich feststellen, das das Lagerfeuer komplett verschwunden war. Happy Dirali! Nichts passiert und im Endeffekt eine Geschichte wert. Wir übernachteten unter dem Sternenhimmel in der Wüste. In Jodhpur besuchten wir das Schulprojekt Sambhali Trust, in dem die Kaste der Kinder keine Rolle spielte. Gemeinsam mit den Kindern sangen und spielten wir, unter anderem der Wettbewerb den schönsten und schnellsten Turban zu machen.
Auf dem Weg zu unseren nächsten Zielen hielten wir immer an Restaurants der Einheimischen, wobei der Begriff Restaurant eindeutig zu hoch gegriffen ist, sprechen wir von einem Flachdachbau ohne Fenster und Türen mit offener Feuerstelle. Dieses Mal gab es Ärger mit der Rechnung, wir saßen schon alle im Truck und die Einheimischen waren nicht mehr so gut gelaunt wie am Anfang. Ruckzuck hat man mit Backsteinen unseren Truck festgesetzt. Es handelte sich um 40 Rupies, so ca. 40 Cent. Wir bezahlten nicht nachvollziehbare 20 Rupies und fuhren weiter. In Rauakpur besuchten wir den Jaintempel, die Architektur und der Jainismus haben mich beeindruckt, wenn alles nur so einfach wäre. Nun ging es ganz schnell nach Udaipur und mein Geburtstag rückte unaufhaltsam näher. Udaipur ist absolut sehenswert mit den Seen und alten Palästen, ist ja auch bekannt aus dem James Bond Film. Meinen Geburtstag feierten wir auf einer Dachterrasse mit Blick auf den See. Ein echt gelungener Abend, als Überraschung gab es einen Geburtstagskuchen, von meinen engeren Freunden einen12Jahre alter Whisky. Als ich die komplette Rechnung des Abends bezahlt hatte waren alle verwundert, wir sprachen dann darüber und alle machten das sei in ihrem Land nicht üblich. Es war ein schöner, runder Geburtstag.
Wieder auf der Straße, den Kühen ausweichend ging es weiter nach Mandu zu Hoshangs Tombs, dem Palastkomplex und der Moschee. Danach in Ajanta alte Grabstätten besichtigt, diese sind in einem Tal gelegen und in den Berg eingemeißelt. Interessant waren die Grabstätten in Ellora, 34 Grabstätten hauptsächlich von Hindu und Jain. Der Kailasa Tempel wurde quasi aus dem Berg freigelegt, der Berg wurde abgetragen und der Tempel entstand von der Spitze zum Boden, für mich eine architektonische Meisterleistung. Endziel der gemeinsamen Reise ist Mumbai, eine pulsierende Stadt und ohne Kühe, trotzdem war das Verkehrschaos perfekt und wir haben für die letzten Kilometer in die Innenstadt 1 Stunde benötigt. Aus Mumbai gibt es wieder eine kleine Story: Ich war die ganze Nacht bis um 6 Uhr als Statist in einem Bollywoodfilm. Ja, nachdem man mir in Südamerika und hier in Indien gesagt hat ich sehe wie Antonio Banderas aus sollte ich vielleicht die Branche wechseln. Ich wurde von Carolina einer Spanierin auf der Straße angesprochen, Sie suche noch Statisten für einen Bollywoodfilm, los geht es sofort. Gage war ein Buffet und 500 Rupies. Das hört sich doch gut an. Es war eine indisch französische Produktion und aus Set wurde, wie Franzosen untereinander so sind, französisch gesprochen. Es waren weitere 30 Statisten eingeladen, aus Japan, Australien, England und Spanien. Eine tolle Gelegenheit an mit den Globetrottern weltweit zu unterhalten. Mein Einsatz kam morgens um 4 Uhr. Ich saß an einem Tisch und mußte mit stummer Miene beobachten wie ein Kellner das Tablett fallen ließ. Für diesen Einsatz bekam ich 500 Rupies, wobei mich dann die Taxifahrt zurück 150 kostete. Es ging also nicht um das große Geld, es hat einfach Spaß gemacht. Der Film heißt übrigens "Alone". Dan mein Zimmerkollege war auch dabei, ist aber nach einer halben Stunde wegen Müdigkeit nach Hause gegangen. Morgens um 6.15 Uhr hatte ich dann 2 Stunden schlaf bis ich dann um 8.30 Uhr auf die Slumtour durch Mumbai ging. Der besichtigte Slum war hoch organisiert und jeder hatte eine andere Arbeit, hier wird durch die Mülltrennung und Aufbereitung von Granulat viel Geld verdient. Die wirklich armen Inder leben am Straßenrand ohne Wasser, Strom und Schutz. Viele von unserer Gruppe haben den Trip wie ich bis hier nach Mumbai gebucht, ein Teil bleibt 21weitere Tage bis Chenai dabei und Neue kommen dazu. In Mumbai habe ich mit den noch nicht abgereisten Freunden in einem Openair Restaurant am Strand gesessen, ganz klassisch auf dem Boden bei scharfer indischer Küche. Es war insgesamt ein schöner Reiseabschnitt mit vielen Erlebnissen und neuen Freunden.
Donnerstag, 13. November 2014
Indien, Dehli to Mumbai 20.10.- 4.11.
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